Edelstahl

Edelstahl
 Wissenswertes rund um die nicht rostenden Stähle

Bereits im 19. Jahrhundert entdeckte man, dass sich das Korrosionsverhalten von Stahl deutlich verbessern lässt, wenn man Nickel und Chrom hinzugibt. Die Stähle, die zu jener Zeit noch einzeln mit diesen Elementen angereichert wurden, waren allerdings noch nicht sonderlich ausgereift und konnten deshalb nicht in der Praxis eingesetzt werden.
1912 gelang in Deutschland schließlich der Durchbruch, als man Nickel und Chrom in Verbindung mit einer genau dosierten Wärmebehandlung kombinierte. Es gelang nicht nur, die Korrosionsbeständigkeit des Stahls zu perfektionieren, sondern gleichzeitig auch, optimale mechanische Eigenschaften zu erzielen. Noch im selben Jahr ließ sich die Firma Krupp den "nicht rostenden Stahl" patentieren. So begann die industrielle Anwendung von Edelstahl, die sich seither in vielen Industriezweigen und Branchen bestens bewährt hat.

Die Marke Edelstahl Rostfrei

Während man in der Branche von "Edelstahl Rostfrei", "Rostfrei" oder "Inox" spricht, werden im internationalen Raum Bezeichnungen wie "18/10" oder "18/8" verwendet, welche das Legierungsverhältnis von Chrom und Nickel angeben. Seit 1958 ist "Edelstahl Rostfrei" ein eingetragenes Warenzeichen.
Der Werkstoff Edelstahl hat sich bestens bewährt, was vor allem durch das steigende Produktionsvolumen klar deutlich wird: Allein in den Jahren 1990 bis 2000 konnte bei der Jahresrohstrahlerzeugung an nicht rostenden Stählen weltweit ein Anstieg von über 40% verbucht werden. In den Jahren 2000 bis 2004 wurde nochmals ein Wachstum von 37 % erzielt. Laut einschlägiger Prognosen wird sich dieses Wachstum in den nächsten Jahren signifikant fortsetzen.

Nicht rostender Stahl ist deshalb so korrosionsbeständig, weil er in der Lage ist, in den meisten Medien eine Passivschicht auszubilden, die ihn vor Angriffen schützt. Unter bestimmten Bedingungen, beispielsweise bei Angriffen äußerst aggressiver Medien oder durch unerwünschte Werkstoff- und Oberflächenzustände, kann die Passivschicht des Stahls allerdings reißen oder abbauen, sodass dann selbst der nicht rostende Stahl "rostet". Die Korrosion nicht rostender Stähle unterscheidet sich jedoch sehr von der herkömmlicher Stähle: Nicht rostende Stähle korrodieren meist ohne sichtbaren Rost und nur an wenigen Stellen. Die Lokalkorrosion kann aber schneller fortschreiten als bei unlegierten Stählen.
 
Share by: